Dienstag, 3. Juli 2012

Enthüllung


"Eierschecke?"
Die Frau hielt ihr eine Tüte hin. Rupp Rechta beäugte die Dame misstrauisch. Wie eine aus der DDR sah die nicht aus. Solchen Fummel, wie die anhatte, gabs nicht mal im Exquisit.
"Nein danke," sagte sie vorsichtig, "ich hatte gerade Erdbeertorte. Und Sie sind?"
"Müller-Hein, Karina-Adelinde. Bitte nennen Sie mich Frau Müller-Hein, Misses Rupp Rechta."
Oha, gleich zwei Doppelnamen. Na das konnte ja gut werden. Obwohl, eine liebe Freudin von Rupp Rechta hatte auch einen Doppelnamen, Lührer-Steu hieß sie, und die war sehr nett. Also mal keine voreiligen Schlüsse mein Frollein.
"Sie werden sich sicherlich wundern, warum ich Sie kontaktiere und woher ich Ihren Namen weiß. Wo Sie doch hier keinen Menschen kennen, nicht wahr?"
"In der Tat. Aber Sie werden mich sicher gleich aufklären."
Die Dame lächelte: "Kommen Sie, ich möchte Ihnen etwas zeigen", und winkte Rupp Rechta mit Ihrer manikürten Hand.
Zielstrebigen Schrittes und ohne sich weiter mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten liefen sie los, die staubige Straße hinunter, vorbei am OGS und hinein in den Garten, in dem Rupp Rechta gelandet war.
"Hier, nehmen Sie die und setzen Sie sie auf", die Frau reichte ihr eine Sonnenbrille, "und sagen Sie mir, was Sie sehen".
Rupp Rechta tat wie ihr geheißen. Und fiel vor Staunen fast um: sie sah lauter farbige Schlieren, die um das Gemüsebeet zu tanzen schienen, in welchem immer noch die Spuren ihrer Landung zu sehen waren. Ein bißchen sah das Muster aus wie etwas, was sie mal unter einem Mikroskop gesehen hatte, in ihrer Krankenschwesternklasse, als Virusinfektionen dran waren. Die Viren sahen auch so aus, länglich und beweglich - nur nicht so bunt wie das hier.
"Was ist das?" flüsterte sie ehrfürchtig.
"Das meine Liebe, ist eins der Gates. Und ich bin die Assistentin des Gatekeepers."

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