Donnerstag, 23. Februar 2012

HäppieEnd entfällt

· Rupprechta wusste nicht so recht, was sie mit all dem Überschwang anfangen sollte. Endlich interessierte sich wieder ein Mann für sie, sie besaß jetzt Geld, das ihr bis ans Lebensende ein gutes Leben versprach. Es war fast zu viel. „Sergeant Libbe, so setzen Sie sich doch zu mir. Trinken wir einen Schnaps. Das haben wir beide jetzt wirklich verdient.“ Rupprechta musste erst einmal wieder klar im Kopf werden und das brauchte ein wenig Zeit. Der Sergeant setzte sich und bewunderte dabei die neue Turmfrisur von Rupprechta und bestellt zwei Schnäpse. Sie stießen an und kippten das gute Gesöff in einem Zuge hinunter. „Ah, das tat gut!“ – Dann schaute er Rupprechta in die Augen. - Oh Gott, sie musste jetzt rasch handeln und etwas sagen. Sie ahnte, was jetzt kommen würde und das musste sie um alles in der Welt verhindern. Schließlich hatte sie gestern oder war es vorgestern? – glasklar ihre neue Zukunft vor Augen gesehen und von der wollte sie sich um nichts in der Welt abbringen lassen. Eine Heirat war das letzte was sie jetzt gebrauchen könnte! Hastig sprach sie zu Sergeant Libbe: „Äöhm, mein Lieber. Da wir schon einmal beieinander sitzen, also wissen Sie, ich werde mich jetzt bei meinem Cousin niederlassen, der hier in Brighton lebt. Er hat ein kleines Häuschen und dort unterm Dach ist noch Platz für mich. Wissen Sie Sergeant, mit Blick aufs Meer. Was ich mir immer gewünscht habe! Es ist recht bescheiden. Doch das bin ich ja gewöhnt. Es war alles ein wenig viel in den letzten Tagen. Das will verdaut sein. Aber“, fügte sie versöhnlich hinzu (sie war ganz Diplomat dabei) „Ich denke wir sollten uns wieder sehen, wenn der ganze Trubel hier vorbei ist und der Lutenent endlich beerdigt worden ist. Es gibt noch allerhand zu tun bis dahin. Ich denke, Sie werden das verstehen, mein lieber Sergeant.“ In diesem Moment rollten die lebhaften Träume des Sergeant Libbe von einer gemeinsamen Zukunft mit Rupprechta wie eine Welle, die sich am Strand brach und ins Meer zurückgezogen wurde. Ihm war plötzlich ganz einsam und traurig zumute. Wie konnte das nur sein? Er war doch nicht sentimental! Oder doch? Er wollte diesem Gefühl keinen weiteren Raum in sich geben und bestellte noch eine Runde Schnaps. Sie prosteten einander erneut zu und Rupprechta stellte mit Befriedigung fest, dass sie so etwas wie einen Sieg davon trug! In ihrem Kopf machte sie schon Pläne, wie sie sich ein Häuschen am Meer mieten würde, mieten jawohl. Man wusste nie, wann das Leben einen unverhofft aufforderte die Kulisse zu wechseln. Das hatte sie ja nun erlebt! Wie sie Papier und eine Schreibmaschine bestellen würde und dann in ihrem Häuschen ein neues Leben als Kriminalschriftstellerin beginnen würde. Eine behäbige Person mit nicht allzu großem Verstand, das war sie gestern. Heute fing ein neues Leben an für Rupprechta. Ihr Adamek würde sich freuen. Gott hab ihn selig! Während sie sich noch einen letzten Schnaps bestellte, hatte sie Sergeant Libbe, der ihr immer noch gegenübersaß, bereits vergessen. Lächelnd schaute sie aufs Meer. Am Horizont sah sie ein Segelschiff mit klatschmohnroten Segeln.

Montag, 20. Februar 2012

also Bidde sergenat Libbe

Am Pier traf sie in erster Linie auf eine handvoll Möven die ihre toupierte Turmfrisur umkreisten, als seien sie auf der Suche nach einem geeignetetn Nistplatz.... Rupprechta war gar nicht entzückt, sie wollte doch eine guten Eindruck machen, wenn sie jetzt auf Carl Klepovski, ihren Cousin 14 Grades, am Pier stoßen sollte. Denn hier, so hatte man ihr an der Rezeption des Hotels gesagt, sollte sein weltbester Fish and chips stand sein, die Leute stellten sich scheinbar stundenlang very british in der Schlage an, um nur auch eine dieser köstlichen , gnadenvollen, lebensverjüngenden Chips mit Orangencrememousse zu probieren, so schwärmte jedenfalls die Rezeptionistin in höchsten Tönen. Äh wie bitte, Orangencrememousee ? Das hörte sich schon wieder so verquirlt an, wie ein Produkt ihres Romans, so wollte sie sich selbst überzeugen. Doch zuerst setzte sie sich in ein Pub um sich Mut anzutrinken. Wie das Leben aber so geschickt eingefädelt spielt, sass da schon Sergeant Libbe, an einem Tisch am Fenster, als hätte er Rupprechta exakt an diesem Ort erwartet. ( Sergeant Libbe, hatte bestenfalls ein paar Grundkenntnisse im Hellsehen, er nutzte diese Fähigkeit nur in Ausnahmefällen, doch um das zusammenteffen mit Rupprechta zu beschleunigen, hatte er ausnahmsweise einen kleinen Trick angewandt. ( Er hatte vor seiner Polizeilaufbahn 17 Jahre als Eremit in einer Höhle in den indischen Bergen verbracht, und wahrscheinlich dort aus Langeweile mit dem Hellsehen begonnen ) Rupprechta hätte ihn beinahe mit seinem Zwillingsbruder Leutnant Fredder verwechselt, wie er da so souverän und gelassen an seinem Schnapsglas saß, freute sich aber sehr, ihn zu sehen. Sergeant Libbe stand auf, umarmte sie überschwenglich, und murmelte aus Schüchternheit etwas wie äh, "sich regen bringt Segen "... in seinen Bart, und äh, er hätte eine gute Nachricht für sie: Es wäre ein Schriftstück aufgetaucht, dass sie zur Alleinerbin von Lutenent Gimms Vermögen machte, und da sie ja überstürzt nach Brighton gefahren wäre, hätte er ihr kurzerhand das Bargeld mitgebracht, das unter der Matratze in Mr. Grimms Himmelbett aufgefunden worden war. Es handle sich um ein stattliches Sümmchen, sie würde von nun an nicht mehr den Putzfeudel schwingen müssen, das würden ab sofort andere für sie erledigen. Sergeant Libbe errötete, und umarmte Rupprechta nochmals.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Eine Zukunft mit Prozenten

Die Lust auf einen guten Schnaps in wohlwollender Gesellschaft trug den Sieg in ihm davon. Sergeant Libbe entschloss sich, den Fall als einen Unfall ad acta zu legen. Dr. Wegener hatte sich ja auch dahin gehend geäußert. Was soll‘s!? Welchen Grund sollte die Magd des Lutenent haben, sich selbst um Lohn und Brot zu bringen? Er erinnerte sich, dass Lutenent Grimm sie einmal mit den Worten: „Eine angenehme und umgängliche Person, wenn vielleicht etwas behäbig und nicht zwingend mit einem scharfsinnigen Verstand gesegnet“, beschrieben hatte. Ja und die zwei zwielichtigen Gestalten? --- Er wollte den Fall für sich selber nicht komplizierter machen, als er wirklich war. Tot war tot. Sergeant Libbe war seiner vielen Kriminalfälle überdrüssig und müde. Seit seine Frau vor 3 Jahren gestorben war, vermisste er nur zwei Dinge: Fürsorge und Behaglichkeit. So eine Frau wie die Rupprechta, die etwas von Kochkunst verstand, das könnte er dringender gebrauchen als jeden Kriminalfall. Er würde seinen Dienst bald quittieren. Ja. Und ja, er erinnerte sich sehr wohl an das exzellente Büffet an Leander Overfalls Beerdigung. Das war doch was! Und eine Frau, die einen zum Schnaps einlud, das konnte gut werden. Die seinige hatte ihm Alkohol leider immer verwehrt. Gott hab sie selig! Hoffentlich hatte es für eine Eintrittskarte ins Himmelreich gelangt, ihr ewiger Verzicht auf den Genuss von Alkohol. Ja, das könnte noch einmal ein schönes Liebesduett ergeben mit Rupprechta. Er gelangte förmlich in Verzückung, je weiter er sich ein Leben mit ihr ausmalte! Und wenn ihr Verstand tatsächlich nicht von großem Scharfsinn geprägt war, würde sie auch nicht mit ihm rumstreiten. Er hasste nichts so sehr wie streitsüchtige Frauen! Er würde seinem Boss jetzt einen abschließenden Bericht vorlegen und sich beurlauben lassen und einen Schnaps mit der Rupprechta trinken, Fish and Ships essen an Brightons Küste und einfach mal über nichts nachdenken.

Inzwischen war RuppRechta ins Hotel zurück gekehrt. Sie suchte vergebens nach Mrs. Klappauf und Kloppi Klaus. Schließlich fragte sie an der Rezeption nach den beiden und bekam lediglich ein Schulterzucken. Sie wären leider nicht hier vorbei gekommen, hätten aber vor 2 Stunden ein Menü auf ihr Zimmer kommen lassen und nach einem Schneider verlangt, erfuhr sie. Sie ging grübelnd ins Zimmer zurück. Plötzlich wurde sie wieder von Sorgen überwältigt. Wie sollte sie hier raus kommen, ohne zu bezahlen? Sollte sie sich mit Putzen verdingen? Ihre Putzmittelallergie würde wohl wieder zum Ausbruch kommen bei dem scharfen Zeugs was sie in Hotels und so benutzten. Die Wohnung des Lutenent Grimm blitzte immer vor Sauberkeit, obwohl sie sich mit Soda und ein wenig Ata begnügte! Solcher Art Fortschritt war für sie einfach nur Geldschneiderei! Geld könnte sie jetzt auch dringend gebrauchen. Diese lukrative Creme gegen Orangenhaut, die Kloppi Klaus so erfolgreich verkaufte war ja leider nur ein Produkt ihrer Fantasie. Nein, das war auch kein Weg aus ihrer schier ausweglosen Situation. Geld müsste man haben! Es müsste gar nicht mal so viel sein, dachte sie und in ihrem Sinnieren kehrten ihre Gedanken zu dem ominösen Schreiben des Lutenent Grimm zurück. Darin hatte er sie zur alleinigen Erbin im Falle seines Todes bestimmt. Das durfte nie heraus kommen, man würde sie sofort verhaften, dessen war sie sich sicher! Andererseits würde sie ein ansehnliches Sümmchen erben und das Hotelzimmer bezahlen können und sich endlich einmal zur Ruhe setzen. Es war eine lukrative Alternative. Die Zeit würde vielleicht für sie arbeiten. Sie nahm ihre Handtasche, um neuerlich spazieren zu gehen. Natürlich verschwand sie ebenfalls. Sie hatte jetzt keine andere Wahl, als von ihrem tugendhaften Wege einmal abzuweichen, komme, was da wolle! Eigentlich war sie froh, dass die beiden verschwunden waren. ‚Wie gekommen, so zerronnen!‘ dachte sie und verspürte innerhalb nur einer Woche ein zweites Mal zu tiefst Erleichterung und erneut Appetit auf einen Schnaps.

Sie ging wieder zum Pier hinunter. Vielleicht würde sie diesmal die Imbissbude ihres Cousins ausfindig machen. Damals vor 14 Jahren hatte er ein kleines Häuschen gehabt und sie hätte ihm den Haushalt versorgen können. Ob er wohl geheiratet hatte? Sie würde es sehen. Als sie am Pier flanierte und das Spiel der Wellen beobachte, begegnete ihr …

  • sich regen bringt Segen
  • Eremit
  • verwechseln

Brighton Pier mit Schaps und co

Rupp Rechta warf sich auf die weichen Kissen des eleganten Hotelzimmerbettes, ( sie hatte wirklich ein besonderes faible für fremde Betten ), und schaute aus dem Fenster. Der Blick aufs Meer beruhigte sie, und sie empfand eine wohlinge Entspannung auch hervorgerufen durch das Beisein von Kloppi Klaus und Mrs Klappauf. Diese gelassene Grundstimmung wurde allerdings schon wieder maßlos gestört, als sich ihre beiden Reisegefährten, mehr aus Langeweile als aus wilder Leidenschaft ins Nebenzimmer zurückzogen um dort weiß gott was zu vollziehen, so genau wollte Rupprechta es nicht wissen. Die Romanfiguren glitten ihr immer mehr aus der Hand und begannen ein  Eigenleben zu führen, das mit ihrer ursprünglichen Geschichte nichts mehr am Hut hatte. Nun denn, Rupprechta ging die Sache paragmatisch an: Es gab noch einige ungeklärte Dinge, die sie jetzt, mit der nötigen Distanz, bereit war, mit der Polizei zu klären, zumal sie sich ihrer Unschuld in dem ganzen Schlamassel durchaus bewußt war. So nahm sie den Hörer des Hoteltelefons und ließ sich mit Sergeant Libbe verbinden.
"Sergeant, sie waren höchst uncharmant, als wir uns das letzt Mal gesehen haben, ich wollte Ihnen nur mitteilen, ich bin mir keiner Schuld bewußt, denn Kafee verbrennen zu lassen, ist ja wohl kein Mordkomplott, oder ?" Sergeant Libbe, verstand nur Bahnhof, schwieg und lauschte weiter Rupprechtas Monolog: "Also als ich das letzte mal den Irrgarten des Mr. Grimm von Blättern freifegte, fiel mir auf, dass in großen Lettern WOLFSBLUT  IST FÜR ALLE DA  Buchstabe für Buchstabe feinsäuberlich lesbar in die Hecken des Irrgartens  reingeschnitten war. Was auch immer das bedeutet, dachte ich mir, und fegte die verwelkten Blätter der Rosenbüsche zusammen. Ich dachte mir wirklich nichts dabei, wieder so ein Grafitti, street Art Dings oder so.. , ich wollte ihnen das nur sagen, damit sie mich nicht falsch verstehen". "Sergeant Libbe, sind sie noch da ?"  "Ich gehe jetzt Fish & chips essen, Mr. Libbe, und ich werde mich ans Meer setzen und darüber nachdenken, wie das Labyrinth , das Wolfsblutdings, der verbrannte Kaffee, die Senfeiersauerei und der darauffolgende Tod von Lutenent Grimm wie eine Kette von unglücklichen Verkettungen Dominosteinartig mein ganzes Leben durcheinandergebracht hat.Und wie ich aus dem Schlamassel wieder rauskomme. Ich glaube dafür brauch ich  einen Schnaps. Gönnen Sie sich auch einen Mr. Libbe, ich trink einen auf Sie, auf bald !"

Wird sich die Verkettung letztendlich entketten ? Und was wird aus Kloppi Klaus und Mrs Klappauf ?
Wird Sergeant Libbe den Tod von Lutennent Grimm einfach hinnehmen, oder muss er die Wolfsblutgrafittis studieren, worauf er wirklcih keine Lust hat, er würde lieber Mit Rupprechta einen trinken gehen.

Das und vieles mehr in der nächsten Ausgabe mit folgenden Wörtern:::

Liebesduett
Verzückung
Putzmittelallergie

Dienstag, 14. Februar 2012

Neuer Beginn an der Endstation

„Brighton, Endstation, bitte alles aussteigen. Aussteigen bitte! Brighton Endstation.“ Ertönte laut eine Stimme durch den Lautsprecher. Völlig übermüdet, nicht wissend, wohin sie sich wenden könnte, stand Rupprechta mit Mrs. Klappauf und Kloppi Klaus auf Bahnsteig 19b in Brighton. Sie hatte keinen Plan. Bisher hatte Rupprechta immer einen Plan. Im Rahmen ihres Dienstes war das auch einfach gewesen. Brighton. Was sollten sie hier? Mein Gott! Dann traf sie wie ein Blitz die Erinnerung, dass hier ein Cousin 3. Grades von ihr lebte. Es war mindestens 14 Jahre her, dass sie ihn getroffen hatte. Er besaß eine Imbissbude an der Küste, wo er Fischbrötchen verkaufte und natürlich Fish and Ships, wie sich das gehörte! Es wäre eine Möglichkeit, ihn zu finden. Sie hatte ja nichts weiter bei sich! Ein Hotel wäre jetzt gut, aber unbezahlbar für sie drei. Rupprechta fühlte sich plötzlich alt und einsam und ein wenig dumm. Kloppi Klaus meldete sich zu Wort. „Lasst uns ein Taxi nehmen und ein Hotel finden. Ich zahle.“ Fügte er noch großspurig hinzu. Rupprechta war verblüfft. Woher hatte er bloß Geld? Aja, sein lukratives Geschäft mit der Orangenhautcreme! Hoffentlich ging das mal gut! Sie hatte keine Ahnung, ob das echtes Geld wäre, das ihre Romanfigur da bei sich trug. Sie würde es drauf ankommen lassen müssen. Irgendwann würde sie ihn dann wegen der genialen Hautcreme mal ansprechen. Der Verschleiß der Jahre hatte sich auch an ihren Oberschenkeln bemerkbar gemacht. Huch, konnte sie sich ihrer eigenen Romanfigur in einer solch delikaten Sache überhaupt anvertrauen? Rupprechta war sich dessen nicht ganz sicher. Doch jetzt war sie zu müde, um sich noch über derlei Dinge, den Kopf zu zerbrechen. Was war das für ein Tag gewesen! Sie fühlte sich, als wäre die Zeit ihrer Rente bereits angebrochen. „Auf ins Hotel!“ rief sie deshalb, mit dem ihr noch zur Verfügung stehenden, letzten Enthusiasmus und zog die beiden zum nächsten Taxistand.

näxte Wörder:

  • Wolfsblut
  • Irrgarten
  • welken

Montag, 13. Februar 2012

ahhh soo

Rupprechta war überhaupt nicht im fachgerechten Zustand für eine Anhörung, wie man sich wohl denken kann.
Sergeant Libbe bestand aber auf einer sofortigen Unterredung mit der Hauptverdächtigen oder der Hauptzeugin, wie auch immer es sich gestalten möge... So entkletterte sie dem Himmelbett des verstorbenen, und setzte sich in den nächsteglegenen Schaukelstuhl, der durch sein Quietschen beim Schaukeln maßgeblich dazu beitrug, dass ich Sergeant Libbe überhaupt nicht auf seine Fragen konzentrieren konnte.

Vor ihm schwirrten immer noch Bilder einer Frau , die turnend und schwankend ihren Leibesübungen nachging, was nicht unbedingt zur Folge hatte, dass er Rupprechta gegenüber der Situation angemessen respektvoll gegenübertrat.

"Sind Sie denn völlig verblödet?", entglitt es ihm, "und könnten sie bitte umgehend mit dem Schaukeln aufhören und mir um Himmels willen sagen, was hier passiert ist ? Bei Gott, sie sind mir eine Erklärung schuldig !"
Doch Rpprechta war nicht nach reden zumute, sie stand auf, drehte sich zum Fenster, und bückte sich kurz, als wolle sie ein Taschentuch aufheben, das ihr aus der Tasche gefallen war. In diesem Augenblick löste sie sich vor Sergeant Libbes Augen in Luft auf , indem sie unter die Tarnkappe von Mrs Klappauf und Kloppi Klaus schlüpfte und mit den beiden Lieblingshelden ihres Romans den Morgenzug nach Brighton bestieg, und bis zur Endstation 8 Käsebrote verspeiste, und 7 Tassen Tee dazu trank. Danach fühlte sie sich besser.

New wörds:

Rente
Verschleiß
Fischbrötchen

Samstag, 11. Februar 2012

Trillerpfeifenduett mit Folgen

Als der Sergeant vor der Schlafzimmertüre stand, wo die seltsamen Schmatzgeräusche gerade von einem Knarren und Quietschen abgelöst wurden, infolge der Übungen, die nun Rupprechta im Schlafe vollführte, wunderte er sich doch sehr. Leise öffnete er die Tür und traute seinen Augen nicht. Rupprechta, von der er schon geglaubt hatte, sie wäre entflohen, vollführte im Himmelbett des Verstorbenen, auf ihrem Kopfe dessen Nachtmütze, so etwas wie, ja wie hieß das noch einmal? … Ach, ja – Yodaübungen waren das! - Nun, der Sergeant hatte kürzlich davon gehört, dass dies die neue Mode sei, als er zufällig schon früher vom Dienst heimgekommen war und dabei unfreiwilliger Zeuge einer lebhaften Diskussion des wöchentlichen Kaffeekränzchens seiner Gattin wurde. Das sei, so meinte die überkandidelte Frau Senator Roggenmühl mit ihrer überdimensional dröhnenden Stimme, wenn man diese Yodaübungen täglich und mit Sorgfalt vollführe, so etwas wie eine Lebensversicherung. Sapperlot, aber ja! So wahr wie sie die Frau Senator Roggenmühl wäre! - Tja, ob die Magd Rupp-Rechta, sich von diesem Yodazeugs versprach, noch einmal mit dem Leben davon zu kommen, schoss es ihm durch den Kopf. Was wenn diese Teufelsübungen, denn dafür hielt er sie, weil sie aus einem Land voller wilder und wie er fand, unzivilisierter Menschen kam, tatsächlich die Macht besaßen, eine des Mordes Schuldige in den Augen der Geschworenen, völlig unschuldig erscheinen zu lassen? Ach, jetzt erwischte er sich selbst bei einem völlig unsinnigen und Gotteslästerlichen Gedanken. Er war doch nicht abergläubisch! Doch diese Versunkenheit, der Magd Rupp-Rechta ließ ein unbehagliches Gefühl in ihm aufsteigen. Er musste dem Teufelsspuk ein Ende bereiten, ehe er einem völligen Realitätsverlust unterlag und zwar sofort, ehe diese anderen Gestalten und vor allem seine beiden Untergebenen hier auftauchten. Er nahm seine Trillerpfeife und blies kräftig hinein.

Rupp-Rechta, die bei ihrer Übergangstraumhandlung eben heftigst mit dem braungerannten Surflehrer geflirtet hatte, ohne dabei ihre Übungen zu unterbrechen, schließlich wollte sie ihm gefallen und alles besonders korrekt machen, sah im selben Moment wie ein ziemlich abgemagerter, asketischer und offensichtlich dem Nudismus zugeneigter Sportler, nackend über die Dünen auf sie zu rannte. Als er RuppRechta bei dieser unziemlichen Geste des Flirtens ertappte, nahm er seine Trillerpfeife unter der Badekappe hervor und blies einen langen, schrillen Ton in ihre Richtung.

Der schrille Ton des Sergeant Libbe bewirkte nicht nur das abrupte Erwachen der Rupp-Rechta aus ihrem Übersprungstraum, sondern hatte ebenso zur Folge, dass sich diese Schwingungen wie eine Tarnkappe über die beiden zwielichtigen Gestalten - Mrs. Klappauf und Kloppi Klaus – legte. Beide hatten sich ebenfalls auf den Weg gemacht, um der Ursache des schmatzenden Geräusches auf den Grund zu gehen.

next Wörters:

  • maßgeblich
  • verblödet
  • Endstation

Freitag, 10. Februar 2012

Raumtraum Traumraum oder wie war das noch mal ???

Rupp Rechta fühlte plötzlich eine unbändige Müdikeit in sich aufsteigen.
Erschöpft legte sie sich in Lutenent Grimms Himmelbett, einfach deshalb , weil sein Schlafzimmer näher als das ihre im Haus gelegen war. Und klappte, ungeachtet Ihrer skurrilen Gäste, binnen kürzester Zeit in einen tiefen , traumverhangenen Schlaf ab. Sie träumte von Zwiebelsuppe mit frischem Käsebrot, was man in dieser Situation als eine Übersprungshandlung bezeichnen darf.... oder vielmehr eine Übersprungstraum.... Sie sehnte sich so sehr nach einem frischen, warmen Teller dieser Suppe, dass sie im Traum laute Schmatzgeräusche von sich gab.
Das allerdings störte die beiden Gäste so sehr, dass sie die Urheberin dieser Geräuschkulisse eiligst finden wollten. Rupprechta allerdings, die in der Zwischenzeit mehrere Teller Traumsuppe gegessen hatte, fing an, sich einer weiteren Übersprungshandlung zu widmen..... sie träumte ihren lang gehegtem, geheimen Traum:  Das Surfen mit einem  ( selbstverständlich knackig braungebranntem )Surflehrer in der Karibik zu lernen. Die Schmatzgeräusche wurden deshalb von heftigen Gleichgewichtsübungen und Fallübungen ersetzt, die Rupprechta schlafend im Bett des Lutennent vollführte !

weiter gehts mit:

Lebensversicherung
Realitätsverlust
abgemagert

Donnerstag, 9. Februar 2012

Schlimmer geht's nimmer

„Guten Tag, ähm Miss? Sie haben uns, ähm gerufen?“ Sergeant Libbe schaute ihr fragend ins Gesicht. „Ja, ähm Miss Rupp-Rechta, die Magd vom Lutenent.“ sagte Magd RuppRechta etwas verstört und wischte sich dabei über die Augen. Drei Mann begleiteten den Sergeant und dahinter kam auch schon Doktor Wegener die Stufen hoch geeilt. Bei seinem verstörten Blick und im Bedenken, was außer der Leiche von Lutenent Grimm noch auf die Herren hinter der Wohnungstür lauerte, schossen der Magd Rupp-Rechta nun doch die Tränen in die Augen. Wie sollte sie nur all das erklären, was da an Ungereimtheiten auf die Polizei wartete. Ihre beiden Gäste, der eine mit blutendem Fuß, Kloppi Klaus, und Mrs. Klappauf im zerfetzten Kleid! Herrje, das Leben drehte sich wie ein Karussell, das keiner abzudrehen verstand und sie mittendrin. Von wegen, sie hätte keine Ahnung, wie ein KriminalRoman zu schreiben sei. Dies hier war jetzt viel verzwickter und komplizierter, als alles, was sie sich in ihrem Roman erdacht hatte. Eigentlich war die Sache ja ganz einfach, doch für einen Außenstehenden musste das alles sehr skurril und nach einem Mordkomplott erster Güte aussehen. Die Magd Rupp-Rechta wünschte das erste Mal in ihrem Leben, dass die Wohnung von Lutenent Grimm einen Hinterausgang hätte, durch den sie die beiden unerwarteten Gäste ungesehen verschwinden lassen konnte. Was jetzt auf sie zukommen würde, versetzte ihr einen gedanklichen Dolchstoß mitten ins Hirn! Sie folgte den Polizisten und dem Arzt durch den Flur und wies ihnen dabei die Tür zur Wohnstube. Der Sergeant knipste das Licht an und plötzlich lag wie im Rampenlicht eine bizarre Szenerie mit einer Leiche inmitten eines Ölgemäldetrümmers, ausgespuckten Eiern und zweier, schlimmer geht’s nimmer!- abgerissener Personen, die offensichtlich die Küche verlassen hatten, um es sich in der Stube gemütlich zu machen. Der Sergeant stutzte und hielt in seinen Bewegungen kurz inne. Das war doch eine recht ungewöhnliche Situation, die sich hier vor seinen Augen auftat. Da lag sein Kollege mausetot! Da brauchte es den Arzt nur der Form halber. Das sah ja ein Blinder, dass Lutenent Grimm tot war. Doch was hatte sich hier abgespielt? Und was taten diese beiden Leutchen, die schon leicht betagte, doch eigentlich ganz fesche Misses in zerfetztem, vermutlich klatschmohnrotem Kleide, so genau konnte man das vor lauter Dreck und Zerfetztheit nicht mehr erkennen, und der am Fuß blutende, schon alternde Herr, der einen auf Jüngling machte? Er konnte das alles nicht einander zuordnen. ‚Eins nach dem anderen‘, sagte der Lutenent zu sich selbst und kam wieder in der Realität an. „Miller, mache er ähm, eine Skizze vom ähm, Tatort. Ähm, Dr. Wegener, Sie brauchen ja wohl nur mehr ähm den Tod des armen ähm, Lutenent Grimm aufnehmen. Klarer Fall, ähm, denke ich.“ –„Ja“, bestätigte Dr. Wegener: „Klarer Fall. Sie sagen es Sergeant Libbe!“ Der Doktor holte sein Büchlein raus, nicht ohne vorher obligatorisch den Puls zu messen und sein Hörrohr an das verstummte Herz des Verstorbenen gelegt zu haben und der Stille zu lauschen, die es erfüllte. Ein kurzer Blick zeigte auch ihm, wie der Lutenent zu Tode gekommen war. „Genickbruch!“ sagte er kurz und trug die Daten auf dem Totenschein ein. „Sie meinen nicht ähm, dass es sich um einen ähm, Mord handeln könne?“ fragte der Sergeant den Doktor. „Nun ich weiß auch nicht. Es scheint mir recht logisch. Nur, naja … .“ Der Doktor hielt inne und schaute auf den Nebenschauplatz auf dem Rupp-Rechta wild gestikulierend auf die beiden abgewrackten Personen einzischelte. Das kam ihm schon seltsam verdächtig vor. Doch so etwas war nicht seine Angelegenheit. Er war dafür zuständig den unwiderruflichen Tod des Lutenent zu bestätigen, was ihm nicht leicht fiel. Er hätte ihn lieber lebendig gewusst, denn der Lutenent war dank seines cholerischen Gemüts eine gute Einnahmequelle für ihn gewesen. Es war, Gott sei es gedankt, nicht seine Aufgabe, Verdächtige eines Mordes zu überführen oder zu entlasten. „Nur, ähm, naja?“ Der Sergeant erwartete eine Antwort. Doch der Doktor packte seine Utensilien mit einem raschen: „Nun, ich muss leider weiter. Die Patienten … Sie verstehen? Nichts für ungut, … aber dazu kann ich nichts sagen. Ein Unfall, wenn Sie mich fragen.“ Ja, ja ein bedauerlicher Unfall. In der Tat, das war es! Rasch zog sich der Doktor zurück.

Rupp-Rechta folgte ihm auf dem Fuß. Als sie die Wohnungstür hinter ihm verschloss, atmete sie erst einmal tief durch. Sie musste jetzt einen klaren Kopf behalten! Die Sache mit Mrs. Klappaufs und Koller Klausens Besuch bereiteten ihr Kopfzerbrechen. Wie sollte sie dem Sergeant erklären, dass diese beiden Personen soeben ihrem Kriminalroman entsprungen sein mussten, um sie, ihre Schöpferin, direkt in dieser misslichen Lage in ihrem derzeitigen Heim zu belagern. Kein Polizeiregister, kein Kirchenregister, in welchem die Existenz dieser Beiden verzeichnet wäre. Es waren Unpersonen, die von irgendwo auf dieser Welt aufgetaucht sein konnten! Keinen Wohnort, keine Stätte ihrer Geburt, ja nicht einmal Eltern, Familie hatten diese beiden! Wie hätten sie nachweisen können, dass sie nur Produkte ihrer Fantasie waren, die sich irgendwie materialisiert hatten? Sie glaubte es ja selbst kaum, was ihr da widerfahren war! Da saß sie jetzt schön in der Patsche!

The new following words for se roman:

  • Zwiebelsuppe
  • Himmelbett
  • surfen